Kaninchen gehören zur Familie der Hasen (Leporidae). Innerhalb dieser Familie unterscheidet man dann die Gattungen „Hase“ oder „Kaninchen“. Die meist als Heimtier gehaltenen Kaninchen haben kürzere Ohren als Hasen. Ihre Jungtiere kommen nackt und blind zur Welt (Nesthocker), während die Nachkommen der Hasen mit Fell und offenen Augen zur Welt kommen (Nestflüchter).
Meerschweinchen gehören zur Ordnung der Nagetiere. Sie stammen aus Südamerika, wo sie weit verbreitet sind. Seefahrer haben die Tiere dann für Ihre Familien als Liebhaber-Tiere über das Meer nach Europa gebracht, und weil sie quieken wie ein Schweinchen, war der Name perfekt.
Kaninchen leben natürlicherweise in Gruppen. Sie pflegen sich gegenseitig und liegen gerne beieinander. Das bedeutet auch, dass eine Einzelhaltung von Kaninchen NICHT einer artgerechten Haltung entspricht, sondern Kaninchen immer in Gruppen von mindestens 2 Tieren gehalten werden sollten.
Auch Meerschweinchen leben in Familienverbänden zusammen, sodass auch sie nie allein gehalten werden dürfen, sondern immer in Gruppen von mindestens 2 Tieren. Meerschweinchen pflegen sich untereinander wenig und liegen auch kaum zusammen, doch brauchen sie dennoch den Kontakt und die Kommunikation mit den Artgenossen. Kein Mensch und auch kein Kaninchen kann diesen Kontakt ersetzen.
Sowohl Meerschweinchen als auch Kaninchen sind Flucht- und Beutetiere, unter anderem von Vögeln. Kommt also etwas von oben (z.B. Menschenhände) und hebt die Tiere hoch, löst das starken Stress aus. Schöner ist es, wenn man die Tiere freiwillig in die Box einsteigen lässt oder sie von vorne oder der Seite anhebt.
Aus diesem Grund mögen es diese Tiere auch gar nicht so gerne gestreichelt zu werden. Viel mehr Freude haben Sie und Ihre Tiere, wenn Sie sie beobachten oder sich zu ihnen setzen.
Daher sind sie auch entgegen der weitläufigen Meinung gar nicht so gut für Kinder geeignet.
Als Einstreu eignen sich Pellets oder Späne sehr gut, eventuell mit einer Stroh-Auflage sehr gut. Katzenstreu ist nicht geeignet und kann den empfindlichen Pfoten schaden!
Man kann die kleinen Tiere täglich aus der Hand mit Frischfutter (z.B. Gurke oder Salatblättern) füttern. Mit der Zeit kommen sie dann immer eifriger an und bitten sogar um Futter. Vertrauen braucht Zeit. Daher ist ein tägliches Beschäftigen mit Ihrem Tier ganz wichtig. Auch Ihre Nähe, Ihre Stimme und Ihr Geruch kann dem Tier helfen, Vertrauen zu fassen. Versuchen Sie Ihr Tier wirklich nur hochzuheben, wenn es die Situation erfordert.
Meerschweinchen und Kaninchen ernähren sich natürlicherweise von Blättern, Gräsern und kleinen Ästen. Es ist sehr wichtig, dass immer frisches Heu zur Verfügung steht. So können sich die Zähne genügend abreiben und das Futter gut vom Magen in den Darm weiter transportiert werden. Denn Meerschweinchen und Kaninchen besitzen beide einen Stopfmagen, der Futter nicht aktiv weiter transportiert wie es bei uns Menschen der Fall ist. Hört dieser Weitertransport auf (z.B. wenn kein Futter zur Verfügung steht) können die Tiere lebensgefährlich aufgasen, da das Futter im Magen dann zu gären beginnt.
Frisches Wasser kann man entweder im Napf (das wäre die natürliche Art der Tiere zu trinken) oder aber auch als Nippeltränke anbieten. Hierbei ist es wichtig, dass man den Kaninchen und Meerschweinchen einmal zeigt, wie die Tränke funktioniert. In der Regel verstehen sie das sehr schnell.
Einmal am Tag kann Frischfutter gegeben werden. Pro Tier sollte dabei eine Menge von einer guten Hand voll nicht überschritten werden. Folgende Gemüse/Kräuter eignen sich hierfür beispielsweise sehr gut:
Obst wie Apfel oder Birne kann in kleinen Mengen auch gegeben werden.
Körnerfutter entspricht dem, was Schokolade für uns Menschen ist. Die Meerschweinchen und Kaninchen werden davon schnell übergewichtig und träge, denn Körner stehen natürlicherweise nicht auf ihrem Speiseplan!
Die Zähne von Kaninchen und Meerschweinchen wachsen lebenslang nach und müssen daher dauernd abgerieben werden. Daher sollte frisches, trockenes Heu 24 Stunden in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Zusätzlich dazu kann man Zweige von ungespritzten Obstbäumen zum Nagen anbieten.
Kaninchen und Meerschweinchen haben eine sehr empfindliche Verdauung. Wichtig ist es daher, unbedingt auf eine gute Ernährung zu achten und eventuelle Symptome schnell behandeln zu lassen.
Da die kleinen Tiere Beutetiere sind, lassen sie sich Krankheitsanzeichen nicht so deutlich anmerken. Bei folgenden Symptomen sollten Sie uns jedoch schnell kontaktieren, sodass wir handeln können:
Steckbriefe
Haltung: Mind. zu zweit, mind. 1,5 m2 pro Tier
Futter: Heu! Gemüse, Grünfutter
tagaktiv
Haltung: Mind. zu zweit, mind. 1,5 m2 pro Tier
Futter: Heu! Gemüse, Grünfutter
tagaktiv
Haltung: In der Wohnung oder in großen Gehegen
Futter: Fleischfresser
tagaktiv
Haltung: Sandbad für das empfindliche Fell nicht vergessen! Mindestens zu zweit
Futter: Heu, Äste, Blätter, Grünfutter
nachtaktiv
Afrikanischer Weißbauchigel & Kleiner Igeltanrek
Haltung: Großes Gehege mit Freilauf, Einzelhaltung
Futter: Insekten, Würmer, Heimchen, Schnecken
dämmerungs- und nachtaktiv
Haltung: Einzeln, Spielzeug im Käfig (Papprollen, Äste von Obstbäumen), Veränderung, große Steine, Sandbad
Futter: Gemüse, 2-3x pro Woche tierisches Eiweiß (Hüttenkäse, getrocknete Grillen, Mehlwürmer)
nachtaktiv
Haltung: In einer Gruppe
Futter: Gemüse, Kräuter, 2-3x pro Woche Mehlwürmer, Quark, gekochtes Ei
dämmerungs- und nachtaktiv
Haltung: Mind. zu dritt, Käfig mit mehreren Ebenen
Futter: Gemüse, Gräser, Kräuter, evtl etwas Heu, Zweige von Obstbäumen
überwiegend nachtaktiv
Haltung: In Gruppen von 2-5 Degus, viele Etagen, mind. 20cm dick Einstreu
Futter: Heu, Zweige, Blätter, Gemüse
tagaktiv
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